BAD LEADERSHIP ALS AUSWEG AUS DER KRISE – DER TRUGSCHLUSS!

Von David Thiele

So oft und so viel, wie ich mich in meinem Team mit der Thematik des Feel Good Managements/Engagement und Leaderships auseinander gesetzt habe, so wird mir in den letzten Wochen eines bewusst: Es gibt auch die andere Seite, die Seite der Fehleinschätzungen, des falschen Weges und negativen Führungsentwicklungen. Nach wie vor und nicht weniger als noch vor fünf oder zehn Jahren.
Das sogenannte Bad Leadership!

Bad Leadership – Einfach ist nicht immer besser

Auf den ersten Blick erscheint es so viel einfacher, so viel schneller und manchmal auch so viel bequemer, einfach Entscheidungen allein zu treffen, nicht oder nicht ausreichend zu kommunizieren. Es kann so viel schneller gehen, niemanden außer sich selbst in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Auch der Laissez-faire-Führungsstil ist eine Ausprägung, die durchaus negative Auswirkungen auf das Team und das Unternehmen haben. Notwendige Entscheidungen nicht zu treffen ist eindeutig Bad Leadership!
Nicht selten dient eine solche Verhaltensweise auch als Schutzschild für eine Form der Überforderung. Aber he, nicht immer muss jede Führungskraft auf jede Situation die Richtige oder überhaupt eine Antwort haben. Bad Leadership lässt auch Renditeziele leichter erreichen. Das ist nicht nur richtig, es ist auch messbar. Sind die einzigen Zielvorgaben also Rendite, dann wird die vom New Work Ansatz dominierte Good Leadership-Philosophie da nicht viel weiter kommen.

Bad Leadership ist eine Topdown Aufgaben

Erkannt ist nicht gleich gebannt! Ist die Geschäftsführung ein Bad Leader, dann haben Sie in den nachgeordneten Ebenen kaum eine Chance, es besser zu machen. Hier muss dass Verständnis bzw. das Eingeständnis wachsen, dass von oben nach unten etwas verändert werden muss. Hier stinkt der berühmte Fisch halt vom Kopfe her!

Mut zur Lücke – eine Stärke moderner Führung

Lektion 1:
Lernen Sie, dass Sie nicht in Ihrer Stellenbeschreibung stehen haben, alles wissen zu müssen. Sie müssen nach besten Wissen und Gewissen führen, dazu gehört auch, verantwortungsbewusst zuzugeben dass Sie die Unterstützung Ihres Teams benötigen. „Mut zur Lücke!“
Sie erinnern sich an die Life-Balance Blogbeiträge? Darin beschreibe ich die Fähigkeiten, die Stärken der Ihnen an Mitarbeitern zur Verfügung stehenden Potentiale gezielt zu nutzen. Oft sind diese wirklichen Stärken auch gar nicht voll umfänglich bekannt. Sie würden das eine oder andere Mal staunen!

Leader Essentials:

– die Fähigkeit stets Wege zu suchen, um es besser zu machen (Tipp: Bleiben Sie locker im Kopf!)
– Motivationsfähigkeit für sich und andere
– die Fähigkeit, je nach Situation die richtigen Grundcharaktereigenschaften einzusetzen
– sich nicht so wichtig zu nehmen (keine Angst entbehrlich zu sein)
– ….

Darth Vader als Führungskraft?

Bad Leadership ist definitiv die dunkle Seite der Macht. Sie wird in Krisenzeiten Sicherheit geben und dafür sorgen, dass Ziele erreicht werden können. Und trotzdem ist es keine Führungsmethode, die eine erweiterte Daseinsberechtigung hat.

Wirklich nachhaltige Ziele werden nur mit und nicht gegen die Mitarbeiter erreicht. Langfristig zahlt sich (Good) Leadership aus. Es ist langwierig, schwierig, mühsam, nervenzerrend. Es setzt Wissen, Kompetenz, Transferfähigkeit und Begeisterung voraus.

Lektion 2:
Machen Sie im Leadership nur das, was Ihnen auch Freude bereitet. Sie müssen brennen, bevor Sie andere Menschen entzünden können. Begeisterung ist die Lösung so manches Problems im Unternehmen aber auch im Leben als solches.
Begeisterungsfähigkeit führt zu Charisma und kann Ihr Team mitreißen! Versuchen Sie es einmal.
Beginnen Sie sich für die Menschen, Ihre Bedürfnisse, Motivationen und Charaktereigenschaften zu begeistern. Beginnen Sie, jeden Ihrer Mitarbeiter gezielt da abzuholen, wo er sich gerade im Leben befindet. Machen Sie es echt ,ehrlich und somit authentisch. Dann beschreiten Sie den Weg des nachhaltigen Erfolges. So geht Führung heute!

Lektion 3:
Beginnen Sie, Mittel- bis Langfristige Zieldefinierungen zu treffen (taktische und strategische Ziele). So ist echte Nachhaltigkeit überhaupt erst möglich. Leadership zeigt seinen Erfolg meist erst im Mittel- bis Langfristbereich. Verstehen Sie, dass selbst langfristige Expansion- und Renditeziele nur mit einer Abkehr vom Bad Leadership möglich sind. Ambitionierte Ziele in Unternehmen werden nicht selten von dem fehlenden Personal gestoppt. Somit ist klar, Mitarbeiter bekommt man nicht mit Menschenverachtung. Zumindest hält man diese nicht langfristig. Das ist messbar und kann mit der Opportunitätskostenrechnung sehr gut dargestellt und erläutert werden.

Fazit:
Bad Leadership ist als absolute Nischenfähigkeit durchaus nicht auf dem Abstellgleis zu sehen.
Bad Leadership ist jedoch keine Entschuldigung dafür, wenn einmal etwas nicht so perfekt läuft.
Good Leadership mit klaren Zielen und motivierender Stärke ist der richtige und erstrebenswerte Weg. Es ist ein langer und manchmal nervender Weg aber er ist unabänderlich.
Messen Sie Management an den mittel- bis langfristigen Erfolgen in Verbindung mit Opportunitätskostenrechnungen.