ACHTSAMKEIT (MINDFULNESS) ALS ROI BOOSTER?

Von David Thiele

Ja es ist so ein Kreuz mit der Achtsamkeit.
Jeder redet darüber, jeder will sie beherrschen und jeder empfindet sich irgendwie uneigennützig dabei.

Achtsamkeit als Missbrauchsopfer des Managements

Dieser Missbrauch von Achtsamkeit reicht bis an die Grenze des Ertragbaren. Es ist so richtig und gut, achtsam zu sein.
Es ist so richtig und gut empathisch ein Unternehmen, ein Team oder auch nur sich selbst zu führen.
Aber mal Hand aufs Herz, kennen Sie jemanden, der das auch wirklich echt und authentisch umsetzt? Wenn ja ist das sehr gut!
Die meisten knicken vor dem ROI und was er mit Menschen macht ein. Viele besitzen nicht die Resilienz vor dem zügellos entfesselten Kapitalismus, um auch wirklich zu meinen, was sie sagen.
Die allermeisten setzen das „Ich“ über das heute und morgen „Wir“. Und das, schizophrenerweise, trotz Familie/Kindern/Enkeln.
Warum wird weggesehen, übersehen, gar nicht gesehen. Kurz nicht reflektiert. Warum wird zu wenig dahin gesehen, was mein Handeln mit mir und anderen macht.

Achtsamkeit und Nachhaltigkeit sind der Schlüssel für echten Erfolg

Aus meiner Sicht gehören Achtsamkeit (Mindfulness) und Nachhaltigkeit unverrückbar zusammen. Nur wer achtsam mit sich und anderen ist, kann auch wirklich die Eckpfeiler nachhaltigen Denkens, Handelns und damit Wirtschaftens verstehen und umsetzen.
Worauf kommt es nun an?
Es kommt zunächst auf die Besinnung, den ehrlichen, nachvollziehbaren und zielführenden Umgang miteinander an. In dem Wort „Besinnung“ steckt auch das Wort und die Bedeutung von Sinn.
Das Ding mit der Authentizität ist es, dass es eben nicht ausreicht, authentisch zu sein, sondern, dass das Verhalten, Denken und Fühlen, kultiviert werden muss.

Vom kleinen Arschloch

Ein authentischen Arschloch ist keine Führungspersönlichkeit und bleibt ein Arschloch. Meist leiden diese Narzissten unter einer gestörten Selbst- und Fremdwahrnehmung. Dabei genügt es eben nicht so zu sein, wie man ist, das ist kein Führungs- und Charakterqualität. Das wäre ein klassischer Führungsfehler.
Somit folgen mindestens zwei Schritte:

1. ehrlich bemühtes kultivieren des Denkens, Handelns und Redens
2. Richtig authentisch sein

Mit richtig meine ich, dass nicht jeder Charakterzug für Mitmenschen von Interesse ist, dass nicht alles unter dem Deckmantel der Authentizität herausgelassen werden sollte. Auch wenn es kultiviert zu sein scheint. Von Interesse ist nur das, was dem Gemeinwohl dienst, den Zielen des Teams und des Unternehmens. Den Rest können Sie getrost zu Hause lassen.

Achtsamkeit und Erfolg

Achtsamkeit und somit langfristiger Erfolg für Sie als Führungskraft und Ihr Unternehmen, können Sie, aus meiner Sicht nur dann erzielen, wenn Achtsamkeit im Zusammenhang mit ganzheitlicher Nachhaltigkeit definiert wird.

Die Nachhaltigkeit basiert auf drei Grundannahmen:

1. ökologisch
2. ökonomisch
3. sozial

Achtsam handeln Menschen und Unternehmen, die sowohl Ihre Ziele als auch den Weg dahin konsequent nachhaltig verfolgen. Guten Führung meint dabei, dass Nachhaltigkeit im sozialen Bereich sehr stark auf der Qualität Ihrer Achtsamkeit und Führungsumsetzung fußt. Messen können Sie diese Nachhaltigkeitsqualität an den folgenden Kennzahlen:

1. Bewerberquote (die richtigen Bewerbungen)
2. Verweildauer
3. Fluktuationsquote (bereinigt)
4. Arbeitsunfähigkeitsquote (bereinigt und bedingt)

Damit wären wir bei den drei wesentlichen Rubriken von Kennzahlen:

1. motivatorische Kennzahlen
2. qualitative Kennzahlen
3. betriebswirtschaftliche Kennzahlen

Alle drei sind wichtig. Alle drei bauen essentiell aufeinander auf. Festzuhalten bleibt in jedem Fall, dass die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen die Wirkung aus den motivatorischen und qualitativen Kennzahlen ist. Sie sind das Ende, nicht der Anfang. Auch nicht der Anfang des Handelns, sondern nur die Konsequenz daraus.

Fazit und Handlungskonsequenz:

Wollen Sie erfolgreich sein, für sich und andere, dann ist es zwingend notwendig, sich und sein handeln zu reflektieren und in einen Wirkzusammenhang zu setzen. Alles was Sie tun, hat eine Wirkung und diese Wirkung wiederum hat eine weitere Folgewirkung. Es ist wie mit dem Stein, der ins Wasser geworfen wird. Er verursacht eine Welle, die sich ausbreitet und über den ganzen See ihre Wirkung zeigt, auch wenn Sie vielleicht bereits längst vergessen haben, was die Ursache war (Ihre Ursache).

Mein Rat an Sie, achten Sie im ersten Schritt auf Ihre Gedanken, achten Sie auf das was Sie tun, sagen und beauftragen. Positiv denken, kann ein Anfang sein.
Achten Sie im zweiten Schritt darauf, mit wem Sie zusammenarbeiten.
Werden Sie sich jeden Tag bewusst, dass auch morgen noch eine Erde für unsere Kinder und Enkel da sein sollte, die eine vergleichbare Lebensqualität oder besser bietet, wie die unsrige.

Behandeln Sie Ihre Mitarbeiter, wie Freunde. Bleiben Sie wachsam aber seien Sie fördernd, fordernd, entwickelnd, dienend und gütig.

Viel Spaß dabei!

Wenn Sie mehr erfahren möchten, kann ich Ihnen auch meine beiden aktuellen Bücher empfehlen:
1. Leanmanagement in der Pflege (ISBN: 978-3658203009)
2. Mit Kennzahlen effizient steuern (ISBN: 978-3748604112) (für vollstationäre Einrichtungen)

Ihr David Thiele

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