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Insolvenzgeflüster-Pflegeversicherung als Vollkaskolösung, Vorsicht Sturzgefahr- Teil 6

Ja reich waren wir, Geld hatten wir. Stand heute und voraussichtlich morgen haben wir nichts mehr zu verteilen.

Weniger die Familie, die pflegt

Eine Familie, die pflegt, haben wir auch nicht mehr. So benötigen wir eine Lösung für unser Teilkaskoproblem Pflegeversicherung.

Gehen wir in unserer Geschichte einen Schritt zurück:

Das Problem begann 1946. Ab da wurde es von Generation zu Generation immer unattraktiver Kinder zu bekommen und die Familie zusammen zu halten. Hipp ist, wer unabhängig, weltmännig/weltfrauisch und weit gereist ist. Familien mit mehr als zwei Kindern erfüllten und erfüllen das Klichee nicht. Heute bekommen Frauen in Deutschland ca. 1,53 Kinder. Mit sinkender Tendenz!

Der sich aus dieser Geburtenthematik ergebende Punkt ist die Überalterung der Gesellschaft. Es ist schlicht auch kaum einer da, der pflegen will, kann und darf.

Viele Menschen, wenig Arbeitskraft

Obwohl wir so viele Menschen wie noch nie im Land haben (84,5 Millionen), arbeiten so wenige wie noch nie in diesem Land (siehe EDEKA Theke, geschlossene Biergarten und bis zu 500.000 fehlende Pflegekräfte bis 2030). Merken Sie, dass es an dieser und vielen anderen Stellen Entwicklungen gibt, die unsere gesellschaftlichen Probleme nicht nur nicht lösen, sondern diese verstärken.

Aber zurück zur Vollkaskoversicherung Pflege.

Betrachten wir die Idee einmal genauer.

Vollkaskoversicherung Pflege bedeutet, daß alle Kosten für Pflege vom Steuerzahler beglichen werden sollen. Nicht mehr über eine Versicherung, sondern über die Steuern. Bereits heute hat Deutschland eines der teuersten Sozialsysteme der Welt. 2022 lagen die Sozialversicherungsbeiträge bei mehr als 40%. Das war mal die absolute Schmerzgrenze, heute ist das völlig egal.

„Schöne neue Welt“.

Keine Eigenanteile (EEE), Zuzahlungen oder Eigenkapitalabschmelzung für private Haushalte(Ihr Erbe ist damit ein Stück sicherer). Keine Deckelung von ambulanten Pflegesachleistungen. Finanziert wird, was gebraucht wird. Das klingt gut, wird aber bei den Entwicklungen, dass System überfordern.

Die Folge ist die Frage, was wird denn eigentlich gebraucht? Wie viel wollen und vor allem können wir uns leisten. Was ist Standard und was Luxus.

Das dürfte jedoch nicht für U+V und I-Kosten gelten. Hier bleibt ein Eigenanteil wahrscheinlich bestehen. Oder vielleicht nicht? Keiner kann es so genau sagen, dass ist unser Dilemma heute.

Also eine Zuzahlung sehe ich schon noch für Sie.

Sonderschulden als Lösung aller Probleme

Wiederum, bei bis dato ca. 29 Sonderschulden (Bis dato irreführend Sondervermögen genannt) in Deutschland mit einem Sonderschuldenberg von rund 800 Millarden Euro, kommt es auf ein paar Millarden mehr oder weniger nicht mehr an. Abzahlen kann diese Schuldenlast ohnehin keiner mehr auch in 10 Generation nicht.

Pflegesystem mit Wucherpreisen

Der Punkt ist, dass die Pflegesystemkosten ansich zu hoch sind. Gleiches gilt für das Krankensystem. Würden wir ohne Neugestaltung einfach nur in eine Vollkasko gehen, würden wir die Steuern so deutlich erhöhen müssen, dass es die Armutsspirale in unserem Land weiter anfeuern. Denn erwirtschaftet wird nicht mehr, eher stetig weniger.

Haushaltskürzungen lassen schlimmes ahnen

Mit dem neuen Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024 sehen wir Kürzungen, sowohl in der Pflege als auch im Gesundheitswesen. Ecklatante Kürzungen! Wenn da gekürzt wird ohne Reform, wenn an diesen Stellen Leistungen ohne Reform eingeschränkt werden, bedeutet das, weniger Leistungen für wesentlich mehr Geld. Warum: weil mehr und mehr Bezugsberechtigte kommen und weniger zahlen. Damit wird ein Vollkaskosystem zu einem Minimalsystem mit einem riesigen Anteil an IGEL oder Privatleistungen. Damit ist es wieder aktuell, Ihr Erbe.

Tipp:

Denn Achtung, lässt man der vermeintlichen Wohlfahrt und Nächstenliebe freien Vollkaskolauf, dann wird es richtig teuer, sehr viel teurer.

Vollkasko bedeutet zwar Kostenübernahme jedoch nicht automatisch Leistungsvollsicherheit.

Was bedeutet das für Sie als Unternehmer?

1. Eine weiter deutliche Regulierung.

2. Weiter Planwirtschaft in Reihenkultur.

3. Absenkung von Gewinnmargen auf nahezu null.

Fazit:

Zunächst braucht es eine deutliche Neugestaltung des SGB XI und V, vielleicht auch eine Fusion, dann eine gesamtgesellschaftliche Kostenübernahme mit Augenmaß und echter Professionalisierung.

Ihr David Thiele

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