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Insolvenzgeflüster -Einkauf als Ausdauersport- Teil 3

Reden wir von drohender Insolvenz, dann reden wir von einer Vielzahl von notwendigen Maßnahmen. Eine davon ist die Optimierung des Einkaufes an sich.

Zwar ist der Einkauf nicht der größte Kostenpunkt jedoch nach den Personalkosten ein nicht zu unterschätzende Faktor.

Grundsätzlich gilt, jeder Euro, der nicht ausgegeben werden muss, ist ein Stück mehr Sicherheit. Oder anders ausgedrückt:

„Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.“ Henry Ford

Für mich gibt es zwei Grundregeln im Einkauf:

1. Sei mit keinem verheiratet

2. Stelle jeden Preis in Frage

Das heißt im Klartext, dass Geschäftsbeziehungen genau so lange halten sollten, wie sie dienlich sind. Falsche Loyalitäten oder Sicherheitsdenken können Sie sich nicht mehr leisten.

“Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.”
Benjamin Franklin

Diese Dienlichkeit ist regelmäßig bei den 10-15 umsatzstärksten Produkten zu überprüfen. Und zwar in zwei Gebieten:

1. Lebensmittel

Hier werden die 10-15 umsatzstärksten Produkte in diesem Bereich angefragt. Achtung keine Milchprodukte(MoPro). Hier ist der Preis oft zu volatil. Bei MoPro sollten Sie mehrfach Preise abfragen um ein Gefühl für die Marktpreise und Ihren Anbieter zu bekommen.

Kein Preis ist dauerhaft gegeben. Scheuen Sie sich nicht, auch einzelne Preise zu hinterfragen. Beispiel Kaffee, hier variieren die Preise bei vergleichbarer Qualität oft erheblich.

Wie?

Erfassen Sie die drei großen Lieferanten und mindestens zwei professionelle Einkaufsverbünde oder Beratungsunternehmen mit der Spezialisierung auf den Einkauf. Ja so etwas gibt es. Da Einkauf nicht Ihre Kernaufgabe ist, kann es durchaus Sinn machen, sich mit dieser Art Dienstleistung auseinander zu setzten. Das entbindet Sie zwar nicht von der Überprüfung der Preise aber gibt etwas mehr Sicherheit. Übrigens kosten diese Leistungen meist kein Geld, die Dienstleister bekommen Ihr Geld von den Lieferanten.

2. Sachmittel:

Ein zweiter wesentlicher Schwerpunkt liegt bei den Sachmitteln. Hier liegt der Fokus auf den fünf umsatzstärksten Produkten. Beispiele hierfür könnten die Handschuhe oder das Kopierpapier sein.

Erstellen Sie diese Liste und erfassen Sie Ihren Jahresbesdarf. Dann:

1. Entscheiden Sie, ob Sie einmal im Jahr einkaufen können oder halbjährlich, je nach Lagerkapazitäten.

2. Schicken Sie diese Anfrage an mindestens drei Lieferanten.

Haben Sie den Preis, dann rufen Sie Ihren Haus- und Hoflieferanten an und geben ihm die Chance den Preis zu unterbieten.

Oft bewegt sich da schon viel.

Ja es macht Arbeit, es ist Aufwand. Konsequent gemacht bringt es große Vorteile, hält den Markt in Bewegung und Sie bleiben an den Preisen dran.

Gleiches gilt für Strom und Gas. Auch hier sind die Zeiten von langfristigen Verträgen nahezu vorbei. Der Strom-/Gasspotmarkt ist aus den Fugen geraden und wir als Geschäftsführer sind für die Bezahlbarkeit verantwortlich. Die Möglichkeiten dabei sind groß. Die Vielfalt der Anbieter unüberschaubar. Aber Achtung, der Örtliche Versorger ist nicht allein auf dem Markt und bei weitem nicht immer der Beste.

Tipp 1: Verträge mit kürzeren Laufzeiten abschließen. Sich in Ruhe den Strom/Gasmarkt ansehen und dann ggf. wechseln. Auch hier gibt es Dienstleister, die unabhängig sind und Sie bei der Wahl des richtigen Anbieters aktiv unterstützen.

Tipp 2: Prüfen Sie, ob Ihre Unternehmensgröße einen Mitarbeiter für den Einkauf zulässt. Wenn ja bauen Sie eine Einkaufsabteilung auf. Das kann auch ein fähiger Mitarbeiter sein, der stundenweise den Einkauf leitet. Je nach der Größe Ihres Unternehmens.

Tipp 3: Einkauf ist kein Sprint, es ist ein Langlauf. Ruhe und Augenmaß sind wichtiger als schnelle Erfolge ohne Nachhaltigkeit. Auf der anderen Seite werden die Langsamen, die Zögerer mittelfristig verlieren, Umsatz, Flexibilität und am Ende im schlimmsten Fall das Unternehmen.

Tipp 4: Haben Sie schon über eine Servicegesellschaft nachgedacht? Nein? Dann wäre das ein erster und essenziell wichtiger Schritt hin zu mehr Wirtschaftlichkeit! Denken Sie an Ihre Vergütungssätze!

Ihr David Thiele

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