Die Evolution der Technologie überholt die menschliche Entwicklung
Ich bin davon überzeugt, dass wir zu blauäugig an KI und automatisierte Prozesse herangehen.
Die Vorstellung, dass der Mensch sich stetig weiterentwickelt und an die Spitze der Evolution steht, ist ein grundlegendes Prinzip der westlichen Zivilisation. Doch ein genauerer Blick auf die Realität zeigt, dass es nicht der Mensch ist, der sich in rasantem Tempo weiterentwickelt – es sind die Maschinen. Die technologische Entwicklung vollzieht sich in einer Geschwindigkeit, die die biologische Evolution des Menschen weit hinter sich lässt.
Dabei bleibt die Frage im Raum stehen: Welchen Platz werden wir in Zukunft in einer transformierten Welt spielen?
Die langsame Evolution des Menschen
Die Evolution des Menschen ist ein biologischer Prozess, der über Jahrtausende hinweg abläuft. Seit der Entstehung der modernen Homo-Sapiens-Spezies vor etwa 300.000 Jahren hat sich unser genetisches Material nur geringfügig verändert. Anpassungen an Umweltbedingungen, wie z. B. die Veränderung der Hautfarbe oder der Laktosetoleranz, haben Jahrtausende benötigt, um sich durchzusetzen. Kognitive und physische Veränderungen erfolgen in evolutionären Zeiträumen, die für das menschliche Leben kaum wahrnehmbar sind.
Unsere Gesellschaft mag sich sozial, kulturell und technologisch weiterentwickeln, doch die biologischen Grundlagen bleiben weitgehend gleich. Der Mensch ist nach wie vor anfällig für Krankheiten, hat eine begrenzte kognitive Kapazität und ist durch seine physischen Bedürfnisse eingeschränkt. Da können wir machen was wir wollen. Es ist, wie es ist.
Aber nicht nur, dass er stehen bleibt, ich bin der Auffassung, dass der Mensch sich kognitiv und intellektuell eher zurück entwickelt als sich weiter zu entwickeln. Der ungefilterte und vor allem stetige Einsatz von Maschinenintelligenz hinterlässt durchaus weniger als mehr anwendbares Wissen. Es genügt dazu ein Blick auf die Generationen Z und Alpha.
Die exponentielle Entwicklung der Maschinen
Im Gegensatz zur langsamen biologischen Evolution des Menschen unterliegen Maschinen einer exponentiellen rasanten Entwicklung. Ein bekanntes Beispiel ist das „Mooresche Gesetz“, das besagt, dass sich die Rechenleistung von Computerchips etwa alle zwei Jahre verdoppelt. Diese exponentielle Wachstumsrate führte dazu, dass Maschinen, die vor wenigen Jahrzehnten noch einfache Rechenaufgaben erledigten, heute künstliche Intelligenz (KI) besitzen, die komplexe Probleme löst, Krankheiten diagnostiziert oder autonom Fahrzeuge steuert.
Während der Mensch in einer biologischen Entwicklungsphase verharrt, werden Maschinen immer leistungsfähiger. Maschinen unterliegen, meiner Ansicht nach, einer exponentiellen Evolution:
- Künstliche Intelligenz (KI): KI-Systeme wie Chatbots, neuronale Netze und maschinelles Lernen haben sich in den letzten Jahrzehnten sprunghaft weiterentwickelt. Programme wie GPT oder Bildgenerierungs-KIs haben das Potenzial, ganze Berufsfelder zu transformieren.
- Automatisierung: Roboter und KI ersetzen zunehmend menschliche Arbeitskraft in vielen Branchen, sei es in der Produktion, der Logistik oder sogar im Dienstleistungssektor. Die Frage ist, welchen Sinn schaffen wir für die viele freiwerdende Zeit und Ressourcen?
- Quantencomputer: Während herkömmliche Computer noch binäre Rechenoperationen durchführen, arbeiten Quantencomputer mit Quantenbits (Qubits), die es ermöglichen, Berechnungen um ein Vielfaches schneller durchzuführen. Auch hier ist kein Ende an potenzierter Geschwindigkeit in Sicht.
- Humanoide Roboter: Unternehmen wie Boston Dynamics entwickeln Roboter, die in ihrer Beweglichkeit und Intelligenz dem Menschen zunehmend näherkommen.
Diese rasante Entwicklung führt dazu, dass Maschinen Aufgaben übernehmen, für die Menschen jahrhundertelanges Training oder Spezialisierung benötigten, einfach so. Ohne das die meisten von uns sich der rasanten Brisanz bewusst sind.
An dieser Stelle liegt die Chance für uns. Die Zeit, die dann wirklich frei wird, kann(muss) sinnvoll genutzt werden, für Mitarbeiterentwicklung, Bewußtsein, emotionale und wirkliche intellektuelle Evolution. Verschwenden wir diese unglaubliche Ressource, dann wird sie uns überholen ohne uns einzuholen!
Technologische Singularität: Wann überholen Maschinen den Menschen?
Einige Zukunftsforscher sprechen von der „technologischen Singularität“ – dem Punkt, an dem Maschinen intelligenter werden als Menschen und sich selbst weiterentwickeln können, ohne menschliches Zutun. Während diese Idee noch spekulativ ist, gibt es bereits Anzeichen dafür, dass KI-Systeme in vielen Bereichen die menschliche Intelligenz übertreffen können.
In Bereichen wie Mustererkennung, Datenanalyse und logischem Schlussfolgern sind Maschinen dem Menschen bereits überlegen. Es gibt Szenarien, in denen KI in Zukunft selbstständig wissenschaftliche Durchbrüche erzielen, neue Technologien erfinden oder sich autonom optimieren könnte.
Für die Menschheit kritische wird der Zeitpunkt, an dem die KI ein Bewußtsein erlangt. Dann wird aus dem Softwarprogramm mit begrenzter „Intelligenz“ ein völlig neue Spezies. Etwas, was nicht einfach mehr abzuschalten geht. Dann beginnt entweder die Koexistenz oder der Kampf um Ressourcen und Macht. Noch ist es wahrscheinlich Spekulationen aber in wenigen Jahren kann es Realität werden.
Ist der Mensch noch relevant?
Wenn Maschinen intelligenter, effizienter und leistungsfähiger werden als Menschen, stellt sich die Frage nach der zukünftigen Rolle des Menschen. Einige Theorien gehen davon aus, dass Menschen mit Maschinen verschmelzen müssen, um relevant zu bleiben.
Transhumanistische Ansätze wie Gehirn-Computer-Schnittstellen oder kybernetische Erweiterungen könnten eine Möglichkeit sein, die Grenzen der menschlichen Evolution zu überwinden. Unternehmen wie Neuralink arbeiten an Schnittstellen, die das menschliche Gehirn direkt mit Computern verbinden.
Doch diese Entwicklung birgt auch Gefahren: Wenn Maschinen immer leistungsfähiger werden und den Menschen in kognitiven Aufgaben übertreffen, könnte es zu einer Situation kommen, in der Menschen für viele Aufgaben nicht mehr benötigt werden. Die Konsequenzen wären tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen.
Bewußtwerdung
Hier liegt die eigentliche Gefahr, die völlig unterschätzt wird.
Genau hier höre ich Roger Willemsen laut mahnen:
„Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir von uns selbst nicht gehalten.“
Jedoch, Bewußtsein ist nicht alles, Emotionen und vor allem emotionale Intelligenz sind entscheidend für das Mensch sein an sich. Hier wird sicher noch lange der entscheidend Unterschied liegen. Ob uns das als Menschheit wird retten, bleibt offen.

Fazit: Wer ist der wahre Gewinner der Evolution?
Die Evolution des Menschen mag biologisch begrenzt sein, doch die Evolution der Maschinen scheint grenzenlos. Während der Mensch in seiner biologischen Entwicklung kaum Fortschritte macht, beschleunigt sich die technologische Entwicklung exponentiell.
Die entscheidende Frage bleibt: Wird der Mensch es schaffen, mit den Maschinen Schritt zu halten, oder wird er eines Tages von seiner eigenen Schöpfung übertroffen? Die Zukunft wird zeigen, ob der Mensch sich mit der Technik weiterentwickeln kann – oder ob Maschinen die neue dominante Spezies auf unserem Planeten werden.
Lassen wir uns überraschen!
Ihr David Thiele
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