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Werte – das unsichtbare Rückgrat unserer Gesellschaft 1. Teil

Wie Werte uns die Chance auf Veränderung geben…

Werte. Ein großes Wort. Klingt nach Ethikseminar, nach Grundsatzdiskussion, nach Sonntagsrede. Aber in Wahrheit begegnen sie uns jeden Tag. Sie entscheiden darüber, wie wir handeln, wie wir miteinander umgehen und besonders, wie wir arbeiten. In der Pflege, dieser hochsensiblen, zutiefst menschlichen Branche, sind Werte keine Deko. Sie sind das Fundament. Das Fundament für Erfolg oder Mißerfolg. Mitlerweile auch ein Statment, wie wir in unserer Gesellschaft in Zukunft leben wollen.

Werte sind das, was unser Land und unser Volk erfolgreich und stark gemacht hat. Werte sind das, was uns daran hindert, uns gegenseitig an die Grugel zu gehen. Werte schaffen Verbindungen, Gemeinsamkeiten, Zugehörigkeiten, Familie und Gesellschaft.

Doch was passiert, wenn Wertegenerationen aufeinandertreffen? Wenn die Generation Z in die Pflegewelt der Babyboomer tritt? Wenn digitale Selbstverwirklichung auf analoge Fürsorge trifft? Dann wird’s spannend und dringend Zeit für ein neues Werteverständnis.

Was sind eigentlich Werte?

„Culture eats strategy for breakfast.“ Peter Drucker

Werte sind keine Paragrafen, keine Vorschriften, keine Checklisten. Sie sind innere Überzeugungen. Orientierungspunkte. Eine Art innerer Kompass, der uns sagt, was uns wichtig ist und was nicht. Respekt, Freiheit, Ehrlichkeit, Verantwortung, Sicherheit, Fortschritt jeder Mensch gewichtet diese unterschiedlich.

Werte entstehen nicht im luftleeren Raum. Sie sind geprägt von Erziehung, Kultur, Bildung, Erfahrungen und Zeitgeist kurz der Sozialisierung. Und genau das ist der Punkt: Werte wandeln sich. Sie entwickeln sich weiter mit jeder Generation, mit jeder gesellschaftlichen Veränderung.

Werte sind Orientierung und Fokus auf sinnstiftende Wichtigkeiten. So Frank H. Sauer in seinem Buch „Das große Buch der Werte“. Die Frage ist eben, an was möchte ich mich Orientieren und auf was genau möchte ich mich Fokussieren? Das kann  nur jeder von Ihnen und jedes Unternehmen ansich und für sich festlegen. Die Grundlage bzw. die Basis aller Wertesysteme ist die Verantwortung. Das Verantwortung übernehmen wollen. Ohne diese, sagen wir, Basiswertformel, sind alle anderen Werte wertlos.

Pflege und Werte – mehr als Berufsethik

Pflege ist mehr als nur ein Job. Es ist eine Berufung ja, das klingt kitschig, ist aber wahr. Wer pflegt, entscheidet sich bewusst für den Menschen. Für Nähe. Für Verantwortung. Und damit für eine Arbeitswelt, in der Werte jeden Tag spürbar sein müssen.

Ein respektvoller Umgang mit Patienten ist kein netter Bonus, sondern Grundvoraussetzung. Ehrlichkeit im Team ist nicht optional, sondern überlebenswichtig. Verantwortung übernehmen heißt: mitdenken, handeln, auch mal den Mund aufmachen. Und genau hier liegt die Krux viele dieser Werte sind da, werden aber im hektischen Alltag unter Druck gesetzt.

Pflegende erleben immer wieder einen Spagat: zwischen dem Anspruch, mitfühlend und menschlich zu handeln und der Realität aus Personalmangel, Zeitdruck und Bürokratie. Werte geraten unter die Räder. Und das führt zu Frust. Burnout. Kündigung. Glauben Sie nicht, gehen Sie einfach einmal in das nächste Krankenhaus und sehen Sie selbst. Sie werden überrascht sein.

Und dann kommt die Generation Z

„Menschen entfalten ihr Potenzial nur dort, wo sie sich als wertvoll erleben.“ Gerald Hüther

Die Generation Z geboren zwischen ca. 1995 und 2010 tickt anders. Nicht schlechter, nicht besser, sondern anders. Sie ist mit Smartphone, WLAN und Insta aufgewachsen. Sie hat die Pandemie als prägende Lebensphase erlebt. Und sie stellt Fragen, die frühere Generationen eher geschluckt haben:

  • „Warum soll ich Überstunden machen, wenn sie nicht bezahlt werden?“
  • „Wieso darf ich nicht flexibel arbeiten?“
  • „Was bringt mir Sinn, wenn ich dabei kaputtgehe?“

Die Gen Z will Werte aber nicht nur hören, sondern erleben. Sie fordert Authentizität, Teilhabe, Ehrlichkeit. Für sie ist Work-Life-Balance kein Luxus, sondern Standard. Und sie stellt Sinn über Status. Das klingt für manche altgediente Führungskräfte wie Rebellion ist aber eine Chance.

Wertedialog statt Werteschock

Wenn junge Pflegekräfte auf eingespielte Teams treffen, kracht es manchmal. Weil das Wertesystem nicht deckungsgleich ist. Weil man andere Prioritäten setzt. Weil man Fragen stellt, die vorher keiner laut aussprach.

Doch diese Reibung ist fruchtbar wenn man sie zulässt. Wenn Führungskräfte verstehen, dass es nicht darum geht, die Generation Z „anzupassen“, sondern gemeinsam neue Antworten zu finden. Ein modernes Wertesystem ist kein starres Gebilde, sondern ein lebendiger Prozess.

Nun ja, wir befinden uns nuneinmal in einer Übergangszeit von der anlogen Welt in die digitalte Welt voller KI- Unterstützung und Robotik. Die Menschen sind bereits im Aufbrauch, die Technik hinkt noch etwas hinterher. Kommen wird Sie, nur wann ist die Frage.

Führung bedeutet heute: Werte vorleben, nicht nur predigen. Teams brauchen Werte, die im Alltag greifbar sind. Nicht als Wandposter in der Teeküche, sondern als gelebte Kultur. Wenn Wertschätzung wirklich spürbar ist, wenn Feedback ehrlich und konstruktiv fließt, wenn Verantwortung nicht bestraft, sondern unterstützt wird dann entstehen Arbeitsplätze, an denen die Generation Z bleibt.

Pflege neu denken – auf Basis gemeinsamer Werte

Die Pflegebranche steht unter Druck. Aber sie steht auch vor einem Wandel. Wer die junge Generation halten will, muss mehr bieten als Tarifverträge. Es geht um Haltung. Um Kultur. Um Sinn. Es geht aber auch um den reibungslosen Einsatz digitaler Unterstützungssysteme.

Werte wie Verantwortung, Teamgeist, Transparenz, Selbstwirksamkeit und Verlässlichkeit sind nicht verhandelbar aber sie müssen neu gedacht werden. Für ein Arbeitsumfeld, das motiviert statt überfordert. Für eine Führung, die fördert statt verwaltet. Für eine Pflege, die Zukunft hat. Zukunft hat sie jedoch nur, wenn wir aktzeptieren, dass die Priorität 1 die Familien, Freunde, Leben, und Freizeit haben. Priorität 2 hat die Arbeit, Karriere, Erfolg und Beruf. Nicht immer aber immer öfter.

Ein Blick in die Generationenfalle

Diese Herausforderung das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Wertewelten ist nicht nur in der Pflege spürbar, sondern in der gesamten Arbeitswelt. In unserem kommenden Buch „Generationenfalle – Wenn Werte Welten spalten“ gehen meine Tochter Anna und ich genau dieser Frage nach: Wie gelingt der Brückenschlag zwischen Babyboomer, Generation X, Y und Z? Was trennt uns wirklich und was verbindet uns vielleicht mehr, als wir glauben? Seien Sie gespannt.

Die Pflege ist dabei ein besonders intensiver Schauplatz. Denn hier trifft Verantwortung auf Emotion, Menschlichkeit auf Systemlogik, Erfahrung auf Aufbruch. Und genau hier können wir zeigen, dass Werte nicht trennen müssen sondern verbinden können, wenn wir sie gemeinsam weiterentwickeln.

Werte als Schutzschild vor einer Insolvenz

Zur Insolvenzvermeidung ist es nicht weit hergeholt, davon auszugehen, dass ein Unternehmen, welches nicht nur über Werte schreibt und redet, sondern sie lebt, weniger dem Risiko ausgesetzt ist eine Insolvenz hinzulegen, als die, die das so nicht machen. Gut, Werte sind nicht das einzige Schutzschild, da gehört schon auch noch etwas mehr dazu. Jedoch, gelebte echte Werte sichern einmal mehr den Personalbedarf und das hat direkte Auswirkungen auf Belegung, Umsatz, Gewinn. Insolvenzen haben mehrere Ursachen, eine davon ist die Zahlungsmoral der staatlichen Institutionen, eine andere ist die Minderbelegung durch Personalmangel. Genau hier setzt der Werteansatz an. Gut geführte Unternehmen haben einmal weniger dieses Problem als die, die Mitarbeiter als Produktionsfaktoren, Personalnummern und Mittel zu Zweck sehen.

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Fazit: Werte sind der neue Wettbewerbsvorteil oder Wärung

In Zeiten von Fachkräftemangel sind Werte kein romantischer Luxus, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Wer es schafft, ein echtes Wertesystem zu etablieren das im Team gelebt, diskutiert und weiterentwickelt wird hat nicht nur motivierte Mitarbeiter, sondern auch eine starke Arbeitgebermarke.

Die Generation Z fragt nicht zuerst nach Geld, sondern nach Sinn, Sicherheit und Gestaltungsspielraum. Wer darauf klug antwortet, gewinnt. Und wer seine Werte nur auf der Homepage hat, aber nicht im Herzen, verliert.

Also: Werte sind keine Deko. Sie sind das Fundament für gute Pflege, für starke Teams, für eine neue Arbeitswelt. Und vielleicht auch für den dringend notwendigen Dialog zwischen den Generationen.

Mit diesem Blogbeitrag beginnt meine Blogbeitragsserie…bleiben Sie gespannt…

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