Genaugenommen ist Geflüster falsch beschrieben, Geschrei wäre richtig und die Realität beschreibend.
Ein Unternehmen, welches aufhört zu arbeiten, welches nicht mehr pflegt, ist insolvent. Anders als führende Spitzenpolitikfachkräfte das definieren, ist meist die Eigenkapitaldecke in der Zeit davor schon auf Null reduziert worden, somit ist die Realsituation dann auch tatsächlich die Insolvenz. In der Literatur ist Insolvenz mit den Schlagworten:
- Zahlungsunfähigkeit
- drohende Zahlungsunfähigkeit
- Überschuldung
beschrieben.
Kurz, wenn mehr ausgegeben wird als eingenommen, dann droht die Zahlungsunfähigkeit, je nachdem wieviel Geld noch in der Hinterhand ist.
Ratlosigkeit weicht Panik
Land auf, Land ab ist die Verzweiflung und Ratlosigkeit zu sehen und zu spüren. Sie ist greifbar real, allgegenwärtig. Pflegeheimbetreiber und ambulante Pflegedienste kämpfen um die nackte Existenz. Emotionale Fragen bewegen die Betreiber:
Wie geht es weiter?
Schaffen wir die unsere Wirtschaftlichkeit noch zu halten oder wieder herzustellen?
Der Begriff des Break-Evenpoint (Gewinnsc hwelle) bekommt eine intensive und sehr reale Bedeutung.
Hier die gute Nachricht;
Nicht jedes soziale Unternehmen, welches Schwierigkeiten hat, ist von einer Insolvenz bedroht. Es ist die Fragen zu stellen;
– Ist die Grundsubstanz des Unternehmens gesund oder oder morsch?
– Wie ist die personelle Situation aufgestellt?
– Wie stark oder schwach sind die Führungskräfte?
Reinigende Gewitter können gut sein…
Mein Ansatz ist, dass ein vorrübergehendes Tief die Chance für einen Neuanfang in sich birgt. Der Ansatz ist radikal, hart, unbequem jedoch auch reinigend. Nicht kleckern, glotzen ist die Devise. Nicht schimpfen auf die Politik, die Gesellschaft, Pflegekassen, sondern die Ärmel hochkrämpeln und „machen“. Auch wenn die Rahmenbedingungen denkbar schlecht sind.
Um mögliche Wege aufzuzeigen, werden wir in den nächsten Wochen eine Reihe von Interviews aufzeichnen, in denen wir uns eingehender mit diesem Thema und den Wegen aus der Krise beschäftigen werden.
Klar ist, dass alles seine Grenzen hat. Zu verstehen, dass nicht jede Grenze unabänderlich ist, sondern auch hausgemacht, ja sogar sehr oft hausgemacht. In der Umkehrung heißt das auch, dass hier noch etwas zu machen ist.
Insolvent oder nicht, dass ist hier die Frage
Die durchaus primären Fragen sind, bin ich insolvent oder nicht? Lebe ich als Geschäftsführer in diesem Risiko oder nicht?
Die betriebswirtschaftliche Frage, ob eine Überschuldung tatsächlich vorliegt oder nicht, beantwortet der Steuerberater. Der Rest ist Managementfähigkeit und Können.
Der entscheidende Faktor ist die Zeit. Wenn aus Scham oder aus Eitelkeiten zu lange gewartet wird, sinkt gleichermaßen die Rettungschance. Geschwindigkeit ist das Zauberwort, dem ein Insolvenzvermeidungsprosess eine völlig neue Bedeutung gibt?
Kennzahlen können retten!
Essentziell ist, Kennzahlen und Indikatoren zu entwickeln, die befähigen frühzeitig ein Risiko in Richtung Insolvenz zu erkennen! Das sind dann die Insolvenzfrühindikatoren. Sie geben Aufschluss darüber ob Handlungsbedarf besteht oder nicht, obwohl ich der Auffassung bin, dass für alle Akteuren im Sozial- und Gesundheitswesen Handlungsbedarf besteht.
Ihr David Thiele
ThieleBeratung.de