Interview mit Jonas Katthage von der ETL Advision Unternehmensberatung zum Thema Kostendruckentwicklung in der ambulanten 1 zu 1 Intensivpflege.
Dunkle Wolken ziehen am Himmel der ambulanten Intensivpflege auf. Vor allem die 1zu1 Intensivpflege ist besonders davon betroffen. Es stellen sich mir Fragen nach dem Warum. Ist diese Form der Pflege noch mit einer Zukunft versehen? Ist sie gewollt? Kann sie in Zukunft noch finanziert werden?
So berichtet Herr Katthage von von drohenden Zahlungsunfähigkeiten. Akut sind zwei Fälle in NRW. Eine 1zu1 Intensivpflege ist bereits insolvent und die andere steht unmittelbar davor. Das ist noch kein Trend aber eine deutlich zu erkennende Tendenz.
Zahlen/Daten/Fakten:
Die Zahl der Intensivpflegedienste ist sehr stark gestiegen. Zur Zeit gibt es ca. 1700 Pflegedienste, 1200 Intensiv-WG´s und ca. 230 Heime mit Intensivplätzen.
Spannend ist die Verteilung der Wohngemeinschaften in der deutschen Pflegelandschaft Quelle: Pflegemarkt.com:
Nach meiner persönlichen Einschätzung liegt in den WG´s auch die Zukunft, nicht nur in der Intensivpflege. Kleine Einheiten ambulanter Versorgung lassen sich besser in die jeweiligen Sozialräume integrieren.
Feststellung:
Die Pflegesatzverhandlungen werden immer weiter und weiter hinausgezögert. Unmengen von Daten werden angefordert und damit wahrscheinlich eine Insolvenz billigend in Kauf genommen. Absicht oder nicht, lässt sich zu derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen.
Argument:
1zu1 Pflege ist sehr teuer und bindet sehr viele Pflegefachkraft Ressourcen.
Bei intensiv-WG’s sieht das anders aus. Da werden bei den 4-8 Patienten auch nur 4,5-6 VK Pflegefachkräfte benötigt. Der Personalbedarf ist bei einer 1zu1 Pflege genauso hoch oder unwesentlich niedriger.
Hier geht’s zum Interview mit Jonas Katthage:
Ihr David Thiele