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Insolvenzgeflüster -Ambulante Wohngemeinschaften, die Rettung?- Teil 17

Nach wie vor sind ambulante Wohngemeinschaften eine sinnvolle und durchaus zukunftsträchtige Alternative zu vollstationären Pflegeeinrichtungen.

Egal wie die prospektiven Realitäten auch aussehen mögen, wird es notwendig sein und auch bleiben, Pflege in Deutschland professionell zu sichern. Nur, das wie und das zu welchem Preis wird von den folgenden Generationen unserer Gesellschaft zu klären sein. Heute, Kostendeckung um jeden Preis, morgen schon Versorgungsminimierung zum niedrigsten Preis.

Bald 6 Millionen Pflegebedürftigen

In nur wenigen Jahren werden wir in Deutschland die Marke von 6 Millionen Pflegebedürftigen überschritten haben. So haben wir doch heute schon mehr als 5 Millionen Menschen mit Pflegebedarf, die von ca. 16.100 Pflegeheimen und 15.400 Pflegediensten versorgt werden (Daten Statistisches Bundesamt Stand 5.12.2023). Bereits 2055 werden wir es mit mehr als 6,8 Millionen Pflegebedürftigen zu tun haben (Statistisches Bundesamt). Meiner Schätzung nach, werden es mehr als 7-8 Millionen sein.

Festzustellen ist, Antworten auf diese Herausforderungen haben wir keine. Ressourcen, so wie China, haben wir ebenfalls keine.

Ambulante Wohngemeinschaft als tragfähige Lösung sind eine wertvoller Ansatz

Eine der tragfähigen Möglichkeiten den Bedarf nachhaltig zu decken, ist die gute alte ambulante Wohngemeinschaft. Sie gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. In Mode ist sie seit ca. 10 Jahren gekommen. Eine Flucht aus der vollstationären Versorgung, hin zu dezentralen und quartiersnahen Standorten, die sich effektiv in die örtlichen Gegebenheiten einfügen lassen, ist logisch und sinnvoll.

Somit ist es eine der guten Lösungen, eine drohende Insolvenz abzuwenden und das durch die Schaffung von ambulanten Wohngemeinschaften. Das ist vor allem für kleine Einrichtungen zu überdenken. Klein meinte bis zu 1-50 Bettenhäuser. Die betriebswirtschaftliche Elastizität für kleine Pflegeheimbetreiber sinkt mit jedem Tag, den die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland werden sich weiter negativ entfalten.

Bestes Beispiel ist die Preisdynamik, basierend auf der, aus meiner Sicht fatalen Politik, die von Menschen dominiert wird, die teilweise keine fachliche Expertise oder Ausbildung mitbringen. Diese Preisexplosion in Kombination mit dem Verhandlungsunwillen der Pflegekassen/Krankenkassen kann zu einer toxischen Mischung werden. Die Zahlungsmoral der Sozialhilfeträger sei hier ebenfalls erwähnt.

Blogbeitrag zur Teuerung

Lesen Sie dazu meinen noch mehr und mehr aktuell werdenden Blogbeitrag zur Inflation:

Aus diesem Grund bleibt für viele nur ein Weg, die Ambulantisierung.

Um diesen Schritt sinnvoll gehen zu können, sind die folgenden Fragen von Ihnen zu beantworten:

  1. Wie sieht es mit meiner wirtschaftlichen Lage aus?
  2. Wie ist der Stand der Liquidität?
  3. Kann die Eigenkapitalquote aufgestockt werden? Stichwort hohe Bankzinsen für Darlehen…
  4. Gibt die Immobilie sinnvoll Möglichkeiten für eine Teilung in Wohngemeinschaften?
  5. Wie viele Wohngemeinschaften lassen sich realistisch gestalten?
  6. Ist das fachliche Knowhow für einen solchen Schritt vorhanden?
  7. Gibt es einen ambulanten Pflegedienst?

Sie merken, einiges an essenziellen Fragen, die vorher geklärt werden müssen.

Pflegedienst als wertvolles Bindeglied

Vom Grundsatz her benötigen Sie dann einen eigenen ambulanten Pflegedienst, wenn Sie die Wertschöpfungskette vollständig selbst abdecken wollen und ein Stück weit auch müssen.

Das meiste Geld wird im ambulanten Pflegedienst verdient. Haben Sie keinen, dann würde auch die Möglichkeit des Outsourcings bestehen. Sie nehmen sich einen Kooperationspartner in Ihr Boot. Sie würden dann nur die Betreuungsleistungen übernehmen und über ein zweites Unternehmen die Vermietung der Räumlichkeiten.

Wollen Sie alles selber übernehmen, dann gibt es ein paar Dinge zu beachten. Die Gründung eines solchen Pflegedienstes ist in Regel an Hürden gebunden. Sie benötigen Pflegefachkräfte, eine Pflegedienstleitung usw… Das ist für Sie meist kein Problem, denn im Rahmen der Ambulantisierung Ihrer vollstationären Pflegeeinrichtungen werden Mitarbeiter frei, die dann in den ambulanten Pflegedienst übergeleitet werden können.

Ohne Eigenkapital kann es schwierig werden

Wichtig ist die Eigenkapitalquote Ihres Unternehmens. Darlehen für Umbau und Sanierung sind momentan recht teuer und müssen genau überlegt werden. Der aktuelle Leitzins liegt bei hohen 4,5%. Der Darlehenzins liegt, abhängig von der Bank, bei ca. 3-8%. Wobei die 3% eher unwahrscheinlich sind. Pflege gehört für Banken momentan zum Risikokapital. Die Zeiten der sicheren Geldanlage in Pflegebereichen ist längst vorbei und wird auch in den nächsten Jahren so nicht wieder kommen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Geschwindigkeit. Zögern und abwarten auf bessere Zeiten kann gefährlich werden. Sie sind noch unsicher?

Folgendes ist zu tun:

  1. Sofort eine Klausur- und Strategietagung auf Geschäftsführerebene (ggf. extern moderiert durch ThieleBeratung)
  2. Dateline für Entscheidung setzen.
  3. Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellen lassen (übernimmt für Sie die ThieleBeratung)
  4. Entscheidung treffen
  5. Umsetzung

Nicht zögern, nicht wanken, nicht zaudern. Erfolgreich sind die mutigen, die schnellen und die beherzten. Was bis heute richtig und bewährt ist und war, muss nicht zwingend morgen noch sinnvoll und überlebensrelevant sein.

„Wenn Sie nur Dinge machen, von denen Sie im Voraus wissen, wie sie laufen, wird Ihr Unternehmen untergehen.“

Jeff Bezos

Ein paar ergänzende Gedanken können Sie in meinem 8.Teil des Insolvenzgeflüsters zur Ambulantisierung in der Pflege lesen:

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Mein Buch über Wohngemeinschaften zum Kauf!

Also, um die Frage in der Überschrift zu beantworten; ja ambulante Wohngemeinschaft können Insolvenzen vermeiden helfen. Nicht allein aber wesentlich.

Ihr David Thiele

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