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So holen Sie nahezu jedes Unternehmen aus der Insolvenzfalle! – Teil 5

Triff den richtigen Ton-immer!

Willkommen zurück zu Teil 5 unserer kleinen Serie zum großen Thema: Wie rette ich ein Unternehmen aus der Insolvenz? Heute dreht sich alles um etwas, das oft unterschätzt wird, den richtigen Ton. Und nein, wir reden hier nicht über den Kammerton A oder die neueste Spotify-Playlist für mehr Produktivität, sondern über Führung, Kommunikation und, ja, richtig gelesen, die Sprache der Pflege.

Kurz: reden-informieren-einbeziehen

Führung ist kein Diktat, es ist ein Dialog

Wenn ein Unternehmen wankt, wackelt oder schon mit einem Bein in der Pleite steht, ist guter Rat teuer. Noch teurer wird es aber, wenn der oder die Chefin jetzt meint, lauter schreien oder härtere Ansagen machen sei die Lösung. Falsch gedacht! Wer jetzt den Ton verfehlt, sorgt dafür, dass die letzten motivierten Mitarbeiter auch noch abspringen.

Führungskompetenz zeigt sich gerade in Krisenzeiten nicht durch Härte, sondern durch Klarheit, Empathie und die Fähigkeit zuzuhören. Das bedeutet: Du als Führungskraft musst jetzt ganz genau wissen, wann du Stärke zeigen musst und wann du besser einen Gang runterschaltest.

Der richtige Ton beginnt im Kopf. Wer von oben herab spricht, signalisiert: „Ich weiß alles besser, ihr macht nur Fehler.“ Wer hingegen mit seinem Team kommuniziert, statt es zu dominieren, schafft ein Wir-Gefühl und genau das ist der Schlüssel aus der Krise.

Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

Abraham Lincoln

Kommunikation ist keine Einbahnstraße

Schon mal versucht, ein kaputtes Auto nur durch lautes Rufen wieder zum Laufen zu bringen? Eben. Genauso wenig funktioniert es, wenn du als Chef denkst, du kannst dein Unternehmen durch einseitige Ansagen retten. Kommunikation in der Krise ist keine One-Man-Show, sondern Teamwork.

Gerade jetzt ist es wichtig, offen, ehrlich und regelmäßig zu kommunizieren. Und nein, das bedeutet nicht, dass du dein Team mit endlosen E-Mails oder schlecht gemachten PowerPoint-Präsentationen bombardieren sollst. Sondern: Setz dich mit den Leuten an einen (virtuellen) Tisch, sprich über die Lage, höre dir Sorgen an, frage nach Ideen.

Insolvenz ist ein sensibles Thema, viele haben Angst um ihren Job, um ihre Zukunft, vielleicht sogar um ihre Existenz. Du musst diese Ängste ernst nehmen und gleichzeitig Zuversicht vermitteln. Keine leeren Versprechen, aber auch keine Katastrophenszenarien. Es ist ein schmaler Grat aber genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Die Sprache der Pflege, was hat das hier verloren?

Jetzt denkst du vielleicht: „Moment, warum soll ich als Manager jetzt die Sprache der Pflege lernen?“ Ganz einfach weil die Pflege etwas beherrscht, das vielen Führungskräften fehlt: achtsame Kommunikation.

In der Pflege geht es um Menschen, die sich in einer Ausnahmesituation befinden. Krankheit, Unsicherheit, Angst – alles auf einmal. Pflegekräfte wissen: Ein falsches Wort kann viel Schaden anrichten, ein richtiges Wort kann Wunder bewirken. Und genau das gilt auch für dein Unternehmen in der Krise.

Die Sprache der Pflege ist geprägt von Respekt, Geduld und einer hohen Sensibilität für das, was zwischen den Zeilen passiert. Sie ist klar, aber nicht hart. Sie ist ehrlich, aber nicht verletzend. Und vor allem: Sie nimmt den anderen ernst.

Stell dir vor, du redest mit deinem Team so, wie eine gute Pflegekraft mit ihren Patienten/Bewohnern spricht: „Ich sehe, dass es Ihnen gerade nicht gut geht. Ich bin da, um zu helfen. Wir schaffen das zusammen.“ Klingt banal? Vielleicht. Aber in der Krise kann genau so ein Satz den Unterschied machen.😀

Der Homo Sapiens Curae ist altruistisch geprägt und erträgt(folgt) keine Ansprachen von Menschen, die diesen hohen ethischen Ansatz nicht verkörpern.

Praktische Tipps: So triffst du den richtigen Ton – immer!

  1. Vermeide Schuldzuweisungen: In der Krise sucht jeder nach einem Schuldigen. Sei du nicht der oder diejenige, die mit dem Finger zeigt. Sag lieber: „Was können wir gemeinsam besser machen?“
  2. Klarheit statt Verwirrung: Sag, was Sache ist. Ohne Fachchinesisch, ohne Floskeln. Menschen wollen wissen, wo sie stehen.
  3. Empathie zeigen: Du musst nicht die ganze Welt retten aber du solltest zeigen, dass dir das Wohl deiner Leute am Herzen liegt. Frag nach: „Wie geht’s dir damit?“ und hör wirklich zu.
  4. Lob nicht vergessen: Auch wenn’s gerade schwerfällt würdige Einsatz und Engagement. Ein einfaches „Danke, dass du dich so reinhängst“ wirkt Wunder.
  5. Stimmung aufnehmen: Wenn du merkst, dass dein Team angespannt ist, sprich es an. Lieber ein offenes Gespräch als brodelnde Gerüchteküche.
  6. Sei erreichbar: Versteck dich nicht hinter Mails oder Bürotüren. Präsenz – ob physisch oder digital, zeigt, dass du die Verantwortung ernst nimmst.
  7. Sei stets verbindlich! Sage was Du tust und tue was Du sagst!

Fazit: Der Ton macht die Musik und rettet Unternehmen

Klar, Excel-Tabellen, Business-Pläne und Finanzierungsrunden sind wichtig, um ein Unternehmen aus der Krise zu holen. Aber ohne die Menschen dahinter geht gar nichts. Und die erreichst du nur, wenn du den richtigen Ton triffst.

Also: Sei kein Befehlshaber, sondern ein Wegweiser. Kein Lautsprecher, sondern ein Zuhörer. Kein Unbeteiligter, sondern ein Teil des Teams. Wenn du das schaffst, hast du schon einen riesigen Schritt aus der Insolvenzfalle gemacht.

Und wenn du jetzt denkst: „Das klingt alles gut, aber wie setze ich das konkret um?“, keine Sorge, im nächsten Teil geht’s weiter. Da schauen wir uns an, wie du aus Worten auch echte Taten machst. Bis dahin: Bleib bei dir, sprich mit Herz und triff immer den richtigen Ton.

Hier noch ein vertiefender Blogbeitrag von mir:

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