Von David Thiele
Nach langem Drängen und vielen, vielen Anfragen werde ich mich heute mit dem Kernbegriff der Pflege im 21. Jahrhundert auseinander setzen. Mit meinem hochgeschätzter Kollegen und Mitautor, Siegfried Loewenguth, habe ich mir stundenlang die (wenigen) Haare gerauft, bis wir uns diesem großartigem Begriff so weit genähert hatten, dass wir diesen in unserem neuen Buch, (Arbeitstitel) „Erfolgreiche Führung ambulanter Einrichtungen durch effektiven Einsatz von Kennzahlen
Untertitel: Controlling und Kennzahlen mit Pflege 4.0 erfolgreich meistern“, veröffentlichen können. Die Bücher erscheinen übrigens im Vincentz-Verlag noch in diesem Jahr!
Machen wir uns nichts vor, dieser Begriff, Pflege-4.0, macht unsicher. Keiner weiß so wirklich, ihn richtig zu deuten. Jeder interpretiert ihn für sich anders. Es gibt keine einheitliche Definition.
Es gibt sogar Unternehmensberaterkollegen, die das alles für, ich zitiere: „Ich weiß ja nicht einmal, was Pflege 1.0 und 2.0 und 3.0 ist.
Und ich will deshalb auch nicht wissen, was für Gelaber hinter 4.0 steckt…“ halten. Aus diesem Grund ist es an der Zeit, sich vertiefend mit diesem umnebelten Begriff zu beschäftigen!
Für Herrn Loewenguth und mich ist Pflege 4.0:
Unter „Pflege 4.0“ verstehen die Autoren, die Summe aller Aktivitäten einer Organisation und deren Prozesse, die unter Einsatz moderner, digitaler Systeme und Technologien erbracht werden, um die Anforderungen aller Prozessbeteiligten gleichermaßen zu berücksichtigen und zu kultivieren.“
Pflege 4.0 steht für Ganzheitlichkeit in der Betrachtung aller Akteure in den Prozessen eines Unternehmens. Die Definition enthält zwei neue und wesentliche Begriffe und einen haben wir bewusst so noch nicht eingesetzt:
1. digital
2. gleichermaßen
3. kultivieren
Krisenbedingt ist jetzt die Chance für Politik, Krankenkassen, Pflegekassen und Dienstleister, alle Prozesse konsequent und vollständig zu digitalisieren. Nur so werden die Möglichkeiten zur Entlastung und Entbürokratisierung optimal genutzt.
Im Pflege 4.0 Leben sind alle Akteure gleich wichtig. Es gibt keine Positionen! Es gibt Rollen! Jeder hat seine Rolle, die für das gelingen von Pflege 4.0 essentiell ist. Dafür ein Bewusstsein zu schaffen, ist die Aufgabe der Leader in jedem Unternehmen. Die drei/vier Stufen dazu habe ich bereits mehrfach beschrieben (u.a. in meinem aktuellen Buch: „Lean Management in der Pflege-Pflege 4.0“ Springer Verlag):
1. Stufe: Transparenz
2. Stufe: Befähigung
3. Stufe: Verantwortung
4. Stufe: echtes Teamwork (integral-evolutionäre Organisation=hierarchiefrei)
Für mich entscheidend dabei ist die Kultivierung! Das heißt, dass der Umgang miteinander auf eine vollkommen andere Ebene gehoben wird. Nicht nur Transparenz, Befähigung und die „Abgabe“ von Verantwortung an die Mitarbeiter wird kultiviert, sondern auch der Umgang miteinander. Wertschätzende und den Menschen mitnehmende Kommunikation ist dabei der wesentliche Punkt. Wirklich miteinander kommunizieren, sich austauschen, diskutieren und am Ende im Konsens entscheiden.
Um diesen Weg zu moderieren und beratend zu begleiten, braucht es echter Leader!
Mehr zu diesen einzelnen Punkten können Sie in den nächsten Blogbeiträgen und YouTube Videos lesen, sehen und hören!
Ihr
David Thiele
ThieleBeratung.de
Link zum Videokommentar -Pflege 4.0!https://www.youtube-nocookie.com/embed/tZ4Ks9wNoRQ?feature=oembed